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Die Rolle der Barrierefreiheit im Bremer CMS KOGIS

Barrierefreiheit - was heißt das eigentlich?

Symbolbild: Digitale Barrierefreiheit - ein Rollstuhl-Icon auf einer PC-Tastatur
Digitale Barrierefreiheit gewinnt in Zeiten der Digitalisierung immer mehr Bedeutung. Foto iStock.com/abdoudz

"Barrierefreiheit" bedeutet einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungmöglichkeiten aller gestalteten Lebensbereiche. Und das umfasst mehr als Rampen oder Aufzüge und die Zugänglichkeit von Bus und Bahn. Menschen sind in vielen verschiedenen Bereichen darauf angewiesen, dass ihnen keine Barrieren im Weg sind. Das gilt auch für den Arbeitsplatz, die digitale Welt, unsere Kommunikation. Insbesondere der Umgang mit Technik gewinnt in Zeiten der Digitalisierung immer mehr Bedeutung und daher verdient auch eine digitale Barrierefreiheit immer mehr Aufmerksamkeit.

Digitale Kommunikation, Informationen im Internet, Webseiten und dabei natürlich insbesondere Webseiten der öffentlichen Verwaltung müssen so gestaltet sein, dass jede Bürger:in die Möglichkeit hat sie zu nutzen, sich zu informieren und somit teilzuhaben.

Das Bremer Behindertengleichstellungsgesetz

Seit 2018 gilt im Land Bremen das Behindertengleichstellungsgesetz (Inkrafttreten - 20.12.2018)

"Ziel dieses Gesetzes ist es, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen und zu verhindern sowie die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Dabei wird ihren besonderen Bedürfnissen Rechnung getragen." (§ 1 BremBGG)

Barrierefreiheit im KOGIS-Baukasten

Für das CMS KOGIS war und ist die Barrierefreiheit seit seiner Gründung ein elementarer Bestandteil bei der Planung und Weiterentwicklung des Baukastens.

Als im Jahr 2004 das „Kompetenzzentrum zur Gestaltung der Informationssysteme“ gegründet wurde, um die Internetauftritte der Kernverwaltung in der Freien Hansestadt Bremen zu vereinheitlichen, war die barrierefreie Gestaltung von Anfang an eines der grundlegenden Ziele.

Nach dem Erlass der Bremischen Verordnung für die Gestaltung barrierefreier Informationstechnik (BremBITV) im September 2005 wurden die Internetauftritte der Behörden des Landes und der Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven bis zum April 2007 barrierefrei gestaltet. Seitdem wird die Barrierefreiheit natürlich weiterhin bei jeder Planung und Weiterentwicklung des Modulbaukastens einbezogen. Regelmäßig erfolgen Prüfungen und Reviews, die die Barrierefreiheit gemäß der sich auch immer weiter entwickelnden Rechtslage sicherstellen.

Warum Barrierefreiheit nicht nur für Menschen mit Behinderung ein Vorteil ist

Neben der Selbstverständlichkeit, dass allen Menschen die Teilhabe zu Informationen zugänglich zu machen ist, hat eine barrierefreie Gestaltung von Webseiten noch zahlreiche weitere Vorteile. Im Folgenden haben wir eine Auswahl dieser Vorteile aufgelistet, um zu verdeutlichen, dass eine barrierefreie Gestaltung entgegen einiger gängiger Vorbehalte die Qualität einer Webseite sogar erhöht und keinesfalls schmälert.

In Deutschland sind ca. 28 Prozent der Bevölkerung aufgrund echter Behinderung oder anderer Einschränkungen kaum oder gar nicht in der Lage, das Internet zu nutzen. Somit erweitert sich der potenzielle Adressatenkreis.

Besucherinnen von einer einfachen Handhabung und einer durchgängig logischen Navigation. Auch die Bedienbarkeit durch Tastenkürzel oder die skalierbare Schrift bieten klare Vorteile. Zusammenfassend wirkt sich Barrierefreiheit insbesondere auf folgende Punkte aus: Verständlichkeit, Orientierung, Bedienbarkeit, Wahrnehmbarkeit und Nachhaltigkeit. Jeder dieser Bereiche ist auch für die Nutzung durch nicht eingeschränkte Menschen förderlich.

Durch die eindeutigen Richtlinien hinsichtlich Technik und Gestaltung barrierefreier Seiten, kann diese Standardisierung auch zur Darstellung auf verschiedenen Endgeräten genutzt werden. Besonders die Skalierung der Schrift und der gesamten Website ist bei der Ausgabe auf kleinen Bildschirmen ein Vorteil. Somit können PDAs, Handys mit http-Browser (Großteil der UMTS-Handys), Tablet PCs und Terminalinstallationen deutlich besser genutzt werden.

Anhand der für Barrierefreiheit verwendeten Stylesheets, ist eine deutlich verbesserte Druckfunktion möglich. So ist auf barrierefreien Seiten bei bedienen des Druck-Buttons eine Ausgabe ohne Navigationselemente und mit automatischer Anpassung der Größe an das Druckformat möglich. Aus diesem Grund ist bei den KoGIs-Modulen auch keine extra Druckversion notwendig.

Ein Top-Ranking in den großen Suchmaschinen ist für Anbieter von Informationen und Leistungen im Internet unumgänglich. Durch die Verwendung von Alternativtexten bei Bildern, Untertiteln für verschiedene Dokumente und die durchgängige Eingabe von Meta-Daten im Rahmen einer barrierefreien Gestaltung, werden Informationen geschaffen, welche durch Suchmaschinen deutlich besser auffindbar sind. Hier sprechen die Zahlen nach Umstellung der Webauftritte mit Hilfe der KoGIs-Module für sich.

Der überwiegende Anteil der deutschen Haushalte ist noch nicht über einen Breitbandzugang an das Internet angeschlossen. Diese Tatsache verdeutlicht die Notwendigkeit, auf Onlineportalen die Datenmengen so gering wie möglich zu halten. Ein barrierefreies Internetangebot gewährleistet aufgrund des Verzichts auf aufwändige und meist überflüssige Animationen und Spielereien kurze Ladezeiten.

Die Standardisierung der verwendeten HTML-Objekte für barrierefreie Internetangebote sichert die Kompatibilität mit zukünftigen Browsern. Somit bleiben teuere Nachbesserungen für eine korrekte Darstellung beim Wechsel einer Browsergeneration erspart. Die KoGIs-Module mussten beispielsweise bei der Umstellung vom Internet-Explorer 6 auf 7 an keiner Stelle angepasst werden. Tests unter der neuen Internet Explorer Version 8 zeigten das gleiche Ergebnis.

Die Trennung von Layout und Inhalt ist unter anderem Bestandteil von barrierefreien Webangeboten. Durch ein Enterprise Content-Management-System wird das Handling von Inhalten zusätzlich in großem Maße erleichtert. Die kombinierte Zusammensetzung der Seite anhand eines ECMS ermöglicht beispielsweise eine mehrfache Positionierung eines Inhaltes, ohne eine Redundanz im System zu erzeugen.]